Reisen mit dem Wohnmobil: Mautgebühren in Südeuropa

Jeder erfahrene Camper kann bestätigen: andere Länder, andere Sitten. Das trifft auch auf die Erhebung von Mautgebühren in Südeuropa zu. Wer über die südländischen Straßen fährt, muss in der Regel dafür bezahlen. Viele unserer Nachbarländer erheben seit Jahren PKW-Gebühren. Da es für diese leider bisher keine einheitliche Regelung der EU gibt, unterscheiden sich die Preise in den verschiedenen Ländern. Wie hoch sind die Mautgebühren in Frankreich, Spanien oder der Schweiz? Welche Unterschiede gibt es bei der Zahlungsart und was für eine Rolle spielt das Gewicht des Wohnmobils? Wir verraten es Ihnen.

Mautgebühren Schweiz und Österreich

Wenn Sie ein Wohnmobil mieten und durch Österreich oder die Schweiz fahren, werden Sie um den Begriff Vignette nicht drum herumkommen. Hierbei handelt es sich um eine Art Plakette oder Aufkleber, der auf der Windschutzscheibe befestigt wird. Sie erlaubt es einem, über einen bestimmten Zeitraum die Straßen Österreichs oder der Schweiz zu befahren. Der Preis für die Vignette richtet sich in beiden Ländern nach der Dauer der Gültigkeit des Aufklebers.

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Vignetten können an alten Grenzstationen, Tankstellen, Poststellen oder bei Automobilklubs erworben werden. Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich gilt eine normale Vignette allerdings nur für Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen. Für alle Fahrzeuge, die schwerer sind, gelten Sonderregelungen. Diese unterscheiden sich allerdings in den beiden Ländern.

Für Wohnmobile ab 3,5 Tonnen werden in der Schweiz Mautgebühren von etwa drei Euro pro Tag fällig, mindestens aber 22,70 Euro.

In Österreich ist das Ganze etwas anders geregelt. Dort gibt es die sogenannte Go-Box. Dieses mobile Gerät in der Größe einer Zigarettenschachtel muss ebenfalls vorab an der Windschutzscheibe installiert werden. Die Box erhalten Sie für fünf Euro an einer der 180 Stationen. Mittels Mikrowellensignal wird die Maut bei der Durchfahrt durch die Station automatisch abgebucht. Ein Piepsignal gibt an, ob alles einwandfrei geklappt hat oder ein Fehler aufgetreten ist. Im Falle eines Fehlers sollte umgehend die Vertriebsstelle der österreichischen Mautgesellschaft aufgesucht werden. Der Preis für die fällige Maut ist kilometerabhängig und richtet sich nach der Achsenzahl und den Schadstoffemissionen. Die Box kann entweder vorab aufgeladen oder aber im Nachhinein via Kreditkartenabrechnung bezahlt werden. Je nach Fahrzeug fallen 14 bis 33 Cent pro Kilometer an.

Mautgebühren Frankreich, Spanien und Portugal

Die Mautgebühr wird in Frankreich, Spanien oder Portugal an einer Zahlstation entrichtet. Sie zahlen in diesen Ländern immer eine bestimmte Mautstrecke. Die Bezahlung kann dabei auf zwei verschiedene Wege erfolgen. Entweder ziehen Sie bei der Einfahrt in den Streckenabschnitt ein Ticket und zahlen dieses bei der Ausfahrt, oder aber Sie zahlen direkt einen pauschalen Beitrag für den nächsten Streckenabschnitt. Der Preis richtet sich dabei nach der Länge, Höhe und Gewicht des Wohnmobils.Auch in Frankreich gibt es ein mobiles System zur automatischen Abbuchung der Mautgebühr. Die sogenannte Liber-t Box ist aber nicht verpflichtend und lohnt sich vor allem für diejenigen, die sich über längere Zeit in Frankreich aufhalten.

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In Portugal gibt es auf manchen Autobahnen eine Ausnahmeregelung. Auf den mit „Electronic toll only“ gekennzeichneten Strecken kann lediglich elektronisch im Voraus oder per Kreditkarte vor Ort bezahlt werden.

Ähnlich wie in Frankreich gibt es auch in Spanien ein elektronisches System zur automatischen Bezahlung der Mautgebühr. Die VIA-T-Box kann ebenfalls optional genutzt werden und lohnt sich bei längerem Aufenthalt.

Noch ein Tipp zum Abschluss: Die Mautgebühren können gerade in der Schweiz immer mal wieder schwanken. Informieren Sie sich also am besten kurz vor Beginn Ihrer Reise noch einmal genauestens darüber, wie hoch diese gerade sind, um gegebenenfalls das mobile Gerät vorab aufzuladen.

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