Gebrauchtes Wohnmobil? Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Der Caravaning Industrie Verband ermittelt jährlich anhand von Zulassungszahlen Trends im Bereich von Wohnmobilien, Wohnwagen und Campingbussen. Generell wurde festgestellt, dass es in den letzten Jahren in Deutschland zu einem Boom gekommen ist. Neben den vielen Neuzulassungen sind dabei auch vor allem Fahrzeuge aus zweiter Hand für viele Camper interessant. Wenn Sie also auch auf diesen Zug aufsteigen wollen und darüber nachdenken, sich ein gebrauchtes Wohnmobil anzuschaffen, sollten Sie vor dem Kauf allerdings einige Dinge beachten.

Grundüberlegung: Welches Wohnmobil passt zu mir?

Bei den beliebten Fahrzeugen haben Sie eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Bauweisen diverser Marken – es gibt Modelle auf Sprinter-Basis, Mobile mit Alkoven, Campingbusse, Teilintegrierte und viele weitere Arten. Denken Sie darüber nach, wofür Sie Ihr Wohnmobil nutzen wollen und wie viele Personen mit in den Campingurlaub sollen. Eine gute erste Orientierung liefert unser Beitrag über die beliebtesten Wohnmobilmarken. So können Sie sich mit bekannten Fahrzeugen vertraut machen, die Sie auch vermehrt auf dem Gebrauchtwagenmarkt finden werden. Ob Sie sich dann letztendlich für ein Fahrzeug einer großen Mehrmarke, eines Autoherstellers oder eines kleineren Herstellers entscheiden, liegt bei Ihnen.

Gebrauchtes Wohnmobil: Gewicht und Fahrerlaubnis bedenken

Damit Sie die geplante Anschaffung überhaupt fahren dürfen, müssen Sie die notwendige Fahrerlaubnis aufweisen. Mit dem üblichen Führerschein der Klasse B dürfen Sie beispielsweise auch ein Wohnmobil bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht steuern. Eine höhere Führerscheinklasse kann allerdings empfehlenswert sein, wenn Sie ein größeres Mobil kaufen möchten, ein Gespann fahren wollen oder mehr Spielraum bei der Beladung benötigen. In diesem Guide erfahren Sie, welcher Führerschein für welches Wohnmobil benötigt wird.

Gebrauchtes Wohnmobil – von Privatperson oder Händler kaufen?

Um ein gebrauchtes Wohnmobil zu ergattern, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie beziehen es über eine Privatperson oder Sie wenden sich an einen professionellen Händler. Beide Optionen können dabei ihre Vorteile haben: Ein Kauf von privat ist eventuell kostengünstiger, wohingegen Sie bei einem Händler meist eine Gewährleistung erhalten.

Wenn Sie sich zunächst unsicher sind, können Sie zunächst auch ein Wohnmobil mieten – so können Sie sich an das Hobby herantasten und den ersten Campingurlaub sorgenlos unternehmen. Haben Sie anschließend Gefallen an einem eigenen Wohnmobil gefunden, so können Sie sich immer noch entscheiden, ob Sie sich ein Wohnmobil kaufen. In dem Beitrag „Wohnmobil kaufen oder mieten: Achten Sie auf diese Eckdaten“ zeigen wir Ihnen wichtige Daten, die bei der Entscheidung helfen.

Checkliste für den Kauf eines gebrauchten Wohnmobils

Bei dem Kauf eines gebrauchten Wohnmobils müssen Sie auf Dinge achten, die vergleichbar mit dem Ablauf bei dem Erwerb eines PKWs aus zweiter Hand sind. Zum Beispiel sollten Sie sich in beiden Fällen über Unfallschäden erkundigen, die Beschaffenheit der Reifen prüfen und checken, ob die gewünschte Umweltplakette vorhanden ist.

Hinzu kommen jedoch noch viele weitere Dinge, die nur einen Wohnmobilkauf betreffen. Hier eine kleine Checkliste, mit der Sie den Zustand und Preis eines Wohnmobils besser einschätzen können:

  • Heizung, Gaskasten und Wassertank: Zündet die Heizung spätestens nach dem fünften Versuch? Sind alle Leitungen intakt und ist der Gaskasten sauber? Wie ist der Zustand des Wassertanks? Ist dieser veralgt?
  • Bordbatterie, Licht und Anzeigepanel: Sind Säureausblühungen an der Batterie zu sehen? Ist das passende Ladegerät vorhanden? Funktionieren alle Beleuchtungen? Sind die Leuchtmittel gegen sparsame LEDs tauschbar? Haben Sie alle Funktion des Kontrollboards getestet und ist ein Handbuch für dieses an Bord?
  • Kocher, Kühlschrank und Duschwanne: Wie sehen die Dichtfugen an der Duschwanne aus? Brennen alle Flammen gleichmäßig beim Kocher? Werden die Kühlrippen vom Kühlschrank kalt?
  • Möbel, Verkleidung und Plätze: Lassen sich alle Klappen, Schubladen und Co. öffnen? Gibt es Schäden an Verkleidung und Schürzen, da sich diese bei älteren Modellen nur schwer nachrüsten lassen? Entsprechen die vorhandenen Sitz- und Schlafmöglichkeiten Ihren Vorstellungen?
  • Fenstern, Türen, Dach und Unterboden: Gibt es Versprödungen an den Teilen? Ist das Dach dicht? Weist das Wohnmobil am Unterboden morsches Holz oder Rost am Chassis auf?

Besichtigung und Probefahrt nicht vergessen

Unabhängig davon, woher Sie Ihr gebrauchtes Wohnmobil beziehen oder für welches Modell Sie sich entschieden haben: Eine Besichtigung inklusive Probefahrt sollte in jedem Fall bei der Kaufentscheidung dazugehören. Nehmen Sie sich bei einem Termin ausreichend Zeit, um beworbene Angaben zu hinterfragen, die Checkliste abzuarbeiten und zu überprüfen, ob alle wichtigen Kundendienste sowie Inspektionen ausgeführt worden sind und alle benötigten Unterlagen vollständig vorliegen – so werden Sie nach dem Kauf nicht überrascht.

Gerne laden wir Sie zu unseren Standorten in Jülich und Mainfranken ein, um unsere gebrauchten Wohnmobile zu besichtigen und eine Probefahrt zu unternehmen. Vielleicht finden Sie ja Ihr Traummobil, mit dem Sie die Welt erkunden können.